Wenn es um feinsten Sound Of Cologne geht, dann auf jeden Fall mit Kompakt und Michael Mayer! Der gebürtige Schwarzwälder ist Mitbegründer des Kölner Vorzeigelabels und betreut Kompakt bis heute als A&R und Labelchef. Fast 140 Labels sind mittlerweile im Vertrieb, darunter auch Ostgut Ton, Platzhirsch oder Live At Robert Johnson. Die Liste großer Namen ließe sich mit der Künstlerkartei der Booking-Agentur von Kompakt noch unendlich verlängern, aber die Hauptrolle spielt derzeit Labelkopf Michael Mayer selbst. Denn nach acht Jahren, in denen er sich vor allem um Andere kümmerte, veröffentlicht er nun sein zweites eigenes Album „Mantasy“. Sein Erstlingswerk „Touch“ entstand 2004 innerhalb weniger Wochen, „was man dem Ding auch ein bißchen anhört“, meint Michael Mayer selbst auf kompakt.fm. Und: „Mantasy ist mein zweites Solo-Album, für mich aber das erste ‚echte'“. Er steckt die Erwartungen an sein Werk also selbst ziemlich hoch, aber die sollen mit „Mantasy“ auch nicht enttäuscht werden! Wer Michael Mayers dreiteilige Compilationreihe „Immer“ mochte, der wird sich glückselig in den zehn neuen melodiösen Technotracks verlieren und das Album einfach in Dauerschleife laufen lassen.
Der erste Track „Sully“ eröffnet den Longplayer ambientös mit großen Flächen und ohne Beat. Der Titel klingt nach einem klassischem Intro für ein DJ-Set und baut Spannung auf. Die sphärischen Klänge erinnern dann auch irgendwie an zwei andere Vertreter des Sound Of Cologne – an Closer Musik, die ja leider in dieser Formation nicht mehr zusammen produzieren. Vielleicht ist das ja ein gewollter Hinweis von Mayer an seine beiden Kompakt-Kollegen. „Lamusetwa“ löst die Spannung aus dem Intro und steigert langsam die Geschwindigkeit des Albums. Der Name erklärt sich übrigens ganz einfach, indem er laut gelesen wird: L’amour c’est toi, also die Liebe bist du!
Mit dem Titeltrack „Mantasy“, geht es weiter im Spannungsbogen und das Tempo zieht an. Synthesizer und pumpende Bässe weisen mehr und mehr in Richtung Tanzfläche. Mit „Voigt Kampff Test“ und „Neue Furche“ sind wir dann engültig mit fetten Technobässen in der Peaktime eines DJ-Sets angelangt und die Meute kann ausrasten. Irgendwann ist dann leider jedes Set zu Ende, so auch Mayers „Mantasy“. Für den letzten Track hat sich Mayer dann noch ein prominentes Feature organisiert: Für „Good Times“ singt Jeppe Kjellberg vom dänischen Dance-Trio WhoMadeWho und macht den Titel mit seiner Stimme zum Ohrwurm.
Auch mit seinem zweiten Album zeigt Michael Mayer, dass er weiß, wie ein richtiges DJ-Set funktionieren muss: ein gutes Intro und ein mitreißender Mittelteil, der bis zur Ekstase gesteigert wird. Als Rausschmeißer folgt dann schließlich ein Track, der uns noch ein letztes Mal glückselig auf die Tanzfläche wanken lässt. Spätestens nach dem zweiten Refrain von „Good Times“ werden die Hände in die Luft fliegen und jeder, der noch kann, singt lächelnd mit: „Let’s just have a good times, let’s just keep the good times…“
Preview:
[podcast:]http://media.bln.fm/media/audio/previews/michael_meyer_mantasy_preview.mp3[/podcast]
Tracklist:
- Sully
- Lamusetwa
- Wrong Lap
- Mantasy
- Roses
- Baumhaus
- Rudi Was A Punk
- Voigt Kampff Test
- Neue Furche
- Good Times
(Kompakt )