Mit Musikbeauftragten auf Konzeptsuche

Am 16. Oktober stellte der Berliner Senat in einer Pressemitteilung Grundzüge seines Konzeptes für das Berlin Music Board vor. Ein Kernpunkt ist der neue Posten des Musikbeauftragten. Anfang 2013 soll er seine Arbeit aufnehmen, für den Musikstandort Berlin werben und gleichzeitig zwischen Musiker, Clubs, Politik und Wirtschaft vermitteln.

Wer Musikbeauftragter wird, steht noch nicht fest: „Noch ist alles offen. Es gibt sowohl Interessenten als auch Leute die wir uns vorstellen können.“ sagt Dr. Richard Meng, Sprecher der Berliner Senatskanzlei. Meng weiter: „Wir brauchen eine starke Figur, die sich auskennt in der Musikszene, die vor allem auch in Berlin verankert sein sollte.“

Im Landesetat stehen 2013 eine Million Euro für das Berlin Music Board  zur Verfügung. Wofür dieses Geld genau verwendet wird, bleibt nach wie vor unklar. Eine der Aufgaben des Musikbeauftragten wird es sein, die Kriterien zu entwickeln, nach denen die Ausgaben finanziert werden, sagt Meng. Wahrscheinlich wird dabei der Beauftragte über die Vergabe des Geldes nicht allein entscheiden. Es werde dafür voraussichtlich eine Jury geben, die sich aus wichtigen Vertretern der Berliner Musikszene zusammensetzt, schätzt Richard Meng. Dass diese teilweise unterschiedliche Interessen verfolgen, weiß man im Senat. „Da müssen wir eine Balance finden.“, so der Senats-Sprecher. „Das Projekt soll dazu beitragen, dass alle Kreativen, die in dem Bereich unterwegs sind, erkennen, dass wir am Ende nur gemeinsam Erfolg haben.“

Einzelne Künstler bekommen kein Geld

Der Schwerpunkt der Arbeit soll die Stärkung des Standortes Berlin sein. „Es geht darum, dass wir jungen Leuten, die in Berlin schon einmal Erfolg hatten, Wege öffnen, auch über Berlin hinaus eine Stimme zu haben.“ Nutznießende sollen vor allem jene werden, die schon einen gewissen Erfolg und Qualität vorweisen können“ Einzelne Musiker sollen aber nicht gefördert werden. „Es wird darum gehen, Strukturen durch Kooperationen zu schaffen, in denen sich die Musiker präsentieren können.“, erklärt Meng.

Eine der Aufgaben des Musikbeauftragten wird auch die Vermittlung zwischen Clubs und Nachbarschaft sein. Meng erläutert: „Was nach unserem Eindruck bisher fehlte, ist jemand der vermittelt und angesprochen werden kann – sowohl von den Clubs als auch im Zweifel von den Nachbarn. Einer, der ihnen Rechtslagen erklären kann, der im Kontakt mit den Ämtern ist und so Drähte herstellen kann.“

Noch im Herbst soll entschieden werden, wer für die Postion als Musikbeauftragter berufen wird.

Hier das Interview mit Dr. Richard Meng vom Berliner Senat in voller Länge:

http://soundcloud.com/bln-fm-interviews/iinterview-dr-richard-meng-zum