Das Yaam, seit 17 Jahren die Institution der Berliner Reggae- und Dancehall-Szene, muss das Spreeufer am Ostbahnhof verlassen. Und zwar ziemlich schnell! Der Eigentümer des Grundstückes, die spanische Immobilienfirma Urnova, hat dem Yaam überraschend gekündigt. Zur Räumung des Geländes hat das Yaam nur 60 Tage Zeit. Was danach mit dem Gelände passiert, steht noch nicht fest.
„Das Schlimmste, was uns passieren könnte, ist, dass wir gekündigt werden, obwohl ja gar keiner bauen will.“ sagt Ortwin Rau vom Betreiberverein des Yaams auf der Pressekonferenz zur Kündigung am 12.Oktober. Und das ist jetzt passiert. Denn für das Gelände am Stralauer Platz existieren noch keine konkreten Bebauungspläne: „Die wollen uns runterhaben, weil dann das Gelände besser zu verkaufen ist.“ vermutet er.
Vom Senat will Ortwin Rau ein Signal: „Da muss jetzt mal jemand kommen und sagen ‚Okay, ich spreche mit den Anwälten, die den spanischen Investor vertreten.'“ Er will mit dem Yaam am derzeitigen Standort länger bleiben, und zwar so lange bis auch wirklich gebaut wird. „Dazu brauchen wir Euch!“ sagt er unter dem lautstarken Jubel der 50 bis 70 Sympathisanten auf der Pressekonferenz.
„Wenn gebaut werden sollte, brauchen wir von der Stadt Berlin ein Grundstück, wo wir langfristig bleiben können.“ Ein Aufkaufen des jetzigen Standortes seitens der Stadt ist bei einem Grundstückswert von 26 Millionen Euro unwahrscheinlich. Auch das Yaam akzeptiert einen Ortswechsel, solange es sich dabei um eine langfristige Lösung handelt.
Ortwin Rau jedenfalls zeigt sich gegenüber BLN.FM optimistisch: „Das YAAM wird es weiter geben.“ Die Frage ist nur wo.
(Foto: Presse, mit Alexander Koenitz, Oscar Vetter)